Warenkunde Seafood

Crevetten (lat. Natantia) gehören zur Ordnung der Zehnfüßer. Die Crevetten gliedern sich in vier große Tiefseecrevetten Familien: die Geißelcrevetten (Penaeidae), die Tiefseecrevetten (Pandalidae), die Felsen-crevetten (Palaemonidae) und die Sandcrevetten (Crangonidae).

Es gibt Kaltwassercrevetten aus Grönland, Island oder Norwegen (z. B. Eismeercrevetten (Pandalus borealis)) und Crevetten aus temperierten Gewässern an den europäischen Küsten. Warmwassercrevetten kommen am Äquator und in den Tropen vor. Aus diesen verschiedenen Regionen stammen die in Europa verzehrten Crevetten. Sie stammen aus dem Wildfang (Kaltwassercrevetten) oder aus der Zucht (Warmwassercrevetten). Der Wildfang wird mit Schleppnetzen am Meeresboden.

Zur Crevettenzucht in (tropischen) Aquakultursystemen werden hauptsächlich die Geißelcrevetten (Penaeidae) eingesetzt. Bevorzugte Arten in Salzwasser bzw. Brackwasser sind u. a. Litopenaeus vannamei, Litopenaeus stylirostris in Südamerika, Penaeus monodon in Asien und als Süßwasserar Macrobracium Rosenbergii in Israel. Die meisten Crevettenarten sind marin und haben für die Fischwirtschaft weltweit eine große Bedeutung.

Wissenschaftlich systematisch fallen die Crevetten unter der Klasse der Crustacea und der Ordnung der Decapoda. Diese Ordnung beinhaltet zwei Unterordnungen, die Natantia (Crevetten, Shrimps, Krabben etc.) und die Reptantia (Krebse). Im folgenden die grobe Aufteilung für die Crevetten:

Stamm: Arthropoda (Gliederfüßler)
Klasse: Crustacea
2. Ordnung: Decapoda

Familie: Penaeidae (Großcrevetten)
Familie: Panadalidae (Tiefseecrevetten)
Familie: Palaemonidae (Felsencrevetten)
     Palaemon (Ostseecrevetten)
Familie: Crangonidae (Crangon = Nordseecrevetten)
Familie: Alpheidae
Familie: Atydae (Süßwassercrevetten)

Abteilung Palinura
Familie: Palinuridae (Langusten)
Familie: Scyllaridae (Bärenkrebse)
Abteilung: Brachyura (Krabben)

In Deutschland werden die heimischen Crevetten „Krabben“ genannt (Nordseekrabbe oder Granat, Crangon crangon, Ostseekrabbe). Weitere Bezeichnungen für Crevetten sind Gambas (Portugal), Scampie (Italien), Prawn (asiatisch-pazifischer Raum) und Shrimp (Amerika). Einheitliche Umgangsbezeichnungen existieren nicht. Im allgemeinen werden international die kleineren Crevetten als Shrimps bezeichnet und die größeren Exemplare als Prawns.

Der Lebenszyklus der marinen Crevetten (Familie Penaeidae) ist durch die Wanderung zwischen dem Meer und den Ästuaren (Brackwasser) gekennzeichnet. Im Meer reifen die Tiere zum Geschlechts-reifen Tier durch mehrere Häutungen heran und laichen dort ab. Aus den Eiern schlüpfen die Larven. Die Larven durchlaufen drei Larvenstadien: Naupilus – Protozoea – Mysis. Innerhalb dieser Stadien existieren je nach Crevettenart noch weitere unterschiedliche Substadien. Mit dem Postlarvenstadien (PL) ist die Crevetten mit allen Organen gereift und wandert zurück zum Ästuar.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach tropischen Crevetten können die Wildfänge den bedarf nicht decken. Seit den 80 Jahren hat sich ausgehend von Südamerika (Ecuador) eine weltweite profitable Shrimpszuchtindustrie entwickelt.

Crevetten werden nach dem sogenannten Count gehandelt. Dieser bezieht sich auf ein Kilo Crevetten mit Kopf und bei Crevetten ohne Kopf auf das englische Pfund (lb=454g).