01 - Kiemennetze

01 - Kiemennetze

Zielarten: Süßwasserfische wie z. B. Zander und Meeresfische wie z. B. Lachs, Schellfisch, Seezunge, Sardinen, Makrele, Kabeljau, Heringe

Kiemennetze sind rechteckige, senkrecht im Wasser hängende Netze, in deren feinen Maschen sich die Fische mit ihren Kiemendeckeln verhaken. An der Oberkante des Kiemennetzes sind Schwimmer befestigt, die Unterkante ist mit Gewichten beschwert. Kiemennetze lassen sich in Stellnetze (Grundstellnetze sowie pelagische Stellnetze) und Treibnetze unterscheiden.

Stellnetze gehören zu dem selektiveren Fangmethoden, das heißt sie fangen hauptsächlich die Ziel Art und hat wenig Beifang. Zudem gibt es fast keine physische Zerstörung des Lebensraumes. Je nach Maschenweite können gezielt Fische bestimmter Art und Größe gefangen werden. In der Praxis funktioniert das jedoch leider nicht immer, denn neben den eigentlichen Zielarten verfangen sich viele andere Meereslebewesen, selbst große Wale.

Treibnetze (engl. drift net) sind riesige unverankerte Kiemennetze, die gemäß ihrem Namen durch die Meere treiben. Da sich in den Netzen nicht nur Fische sondern auch Wale und andere Tiere verfangen, werden die oft kilometerlangen Netze auch "Wände des Todes" genannt. Zwar ist für die Treibnetzfischerei bereits 1992 ein weltweites Verbot der Vereinten Nationen (UN) in Kraft getreten, doch illegal findet sie bis heute statt. Des Weiteren erlaubt die EU seit 2006 die Verwendung sogenannter Schwebenetze, das heißt unbefestigter Stellnetze im Mittelmeer, und hat so per Verordnung das Verbot der Treibnetzfischerei letztlich wieder umgangen.